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Euromab

Im April hat im französischen Biosphärenpark „Dordogne Basin“ die diesjährige EuroMAB-Konferenz stattgefunden. Ein Hauptthema der Konferenz, an der über 220 Delegierte aus 41 Ländern teilgenommen haben, war die Diskussion über die Einbeziehung der Ziele der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung 2030 (SDGs - sustainable development goals) in die Arbeit der Biosphärenparks. Aus Österreich haben mit Christian Diry, MSc, (Biosphärenpark Wienerwald), Heinz Mayer (Biosphärenpark „Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge) und Dr. Günter Köck (MAB Nationalkomitee) drei Delegierte an der Konferenz teilgenommen.

Genauere Informationen zur EuroMAB finden Sie im kürzlich in dem Fachjournal „eco.mont“ erschienenen Konferenzbericht „Köck, G., Spierenburg, M., Čupa, P., Mathevet, R., Debevec, V. (2017). EuroMAB Meeting 2017, Report of the EuroMAB Conference 2017, Building a sustainable future together, Dordogne Basin Biosphere Reserve, Sarlat-la-Canéda (France), 4–7 April 2017. eco.mont - Journal on Protected Mountain Areas Research 9(2), 74-76.” (Download: http://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa500e_0x00369c79.pdf) sowie auf der Homepage des Biosphärenparks Wienerwald: https://www.bpww.at/de/artikel/euromab-konferenz-2017-in-dordogne-becken-biosphaerenpark-sarlat-la-caneda

 

Die österreichischen Vertreter Heinz Mayer (Nockberge), Günter Köck (MAB-Österreich) und Christian Diry (Wienerwald) - von links nach rechts - mit Meriem Bouamrane, MAB-Sekretariat der UNESCO in Paris.

 Autor: Günter Köck

Autor: Günter Köck

Vom 12. - 15. Juni 2017 fand in Paris die 29. Sitzung des Internationalen Koordinierungsrates des UNESCO-MAB-Programms (MAB International Co-ordinating Council, MAB-ICC) statt. Das aus 34 Ländern, darunter Österreich, bestehende Lenkungsgremium des MAB-Programms hat dabei den seitdem Jahr 2013 laufenden Qualitätssicherungsprozess (die sogenannte „Exit Strategy“) im Weltbiosphärenparknetzwerk erfolgreich fortgesetzt. So konnten etwa 150 Biosphärenparks, die ihre Aufgaben bisher nicht befriedigend erfüllen konnten, soweit unterstützt werden, dass sie nunmehr die Anforderungen an einen modernen Biosphärenpark erfüllen. Insgesamt 20 Biosphärenparks wurden von den jeweiligen Ländern (17 aus den USA, 3 aus Bulgarien) aus dem Weltbiosphärenparknetzwerk zurückgezogen. In diesem Zusammenhang war es für Österreich sehr erfreulich, dass der Direktor des MAB Sekretariats Han Qunli in seinem Bericht die Publikation Köck & Arnberger 2017: The Austrian Biosphere Reserves in the light of changing MAB strategies in der Fachzeitschrift eco.mont als eines der Highlights unter den Aktivitäten im MAB-Programm seit dem Weltbiosphärenparkkongress in Lima (Peru) 2016 präsentiert hat. Link zu dem Artikel: http://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa500e_0x0034cb99.pdf

In der diesjährigen Sitzung wurden insgesamt 23 neue Biosphärenparks und vier grenzüberschreitende Biosphärenparks anerkannt. Damit umfasst das Weltnetzwerk der Biosphärenparks derzeit 669 Modellregionen in 120 Staaten.

Erfreulicherweise befindet sich unter den neu genehmigten Gebieten auch der serbische Biosphärenpark Backo Podunavlje. Damit wurde nach den bereits bestehenden Biosphärenparks in Ungarn und Kroatien ein weiterer Schritt in Richtung eines geplanten grenzüberschreitenden Biosphärenparks im Mur-Drau-Donau Korridor, an dem 5 Länder beteiligt sein werden, gelegt. Während Slowenien kürzlich einen Antrag zur Genehmigung eines Biosphärenparks an der Mur übermittelt hat, laufen in Österreich die Planungen für einen Biosphärenpark an der steirischen Grenzmur. Das Österreichische MAB-Nationalkomitee ist an den Planungen beteiligt.

In diesem Meeting wurden auch wichtige Preise im MAB-Programm vergeben. Die Preisträger/innen der sieben MAB Young Scientist Awards 2017 im Wert von je US$ 5000 sind Isma Merad (Algerien), Stella Marlène B. F. Sokpon (Benin), Marie Florence Sandrine Ngo Ngwe (Kamerun), Amirhosein Mosavi (Ungarn), Luiza Abdurasulova (Kasachstan), Eduardo Luna Sanchez (Mexiko) und Adeeb Hayyan (Malaysia).

Den US$ 6000 umfassenden Michel Batisse Award for Biosphere Reserve Management erhielt die Koordinatorin des slowakischen Biosphärenparks Polana, Vladimira Fabriciusova, für ihre Fallstudie “Biosphere Reserve: an opportunity for humans and nature.”

http://www.unesco.org/new/en/natural-sciences/environment/ecological-sciences/man-and-biosphere-programme

Autor: Günter Köck

Der Begutachtungsprozess der im Dezember 2016 vom Nationalkomitee für das internationale Forschungsprogramm „Man and the Biosphere durchgeführten Projektausschreibung wurde kürzlich abgeschlossen. Im Rahmen der Ausschreibung, die auf inter-und transdisziplinäre Forschung in und für UNESCO-Biosphärenparks ausgerichtet war, wurden 10 Projektanträge eingereicht, von denen nach einem internationalen Begutachtungsverfahren die fünf bestgereihten Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von etwa 400.00 Euro genehmigt wurden. Drei der geförderten Projekte beinhalten internationale Kooperationen mit Partnern in Peru, Brasilien, Griechenland, Spanien und Großbritannien.

Die neuen Projekte:

  • M.Coy (Universität Innsbruck): Experimental networks for sustainability: Urban Biosphere Reserves as engines of transitions (ENESUS)
  • T. Wrbka (Universität Wien): Biosphere Reserve Integrated Monitoring based on Social and Environmental ecosystem services (BRIMSEN)
  • R. Eder (Universität für Bodenkultur Wien): Perception and Reality of Recreational User Conflicts in the UNESCO Wienerwald Biosphere Reserve (UserConflicts)
  • P. Petridis (Institut für Soziale Ökologie Wien): Samothraki as a Biosphere Reserve: Securing continuity of science-civil society collaboration in a systemic design (SamoMAB)
  • C.R. Vogl (Universität für Bodenkultur Wien): Lessons Learned for the Management Policy of the Biosphere Reserve "Oxapampa-Ashaninka-Yanesha" (Peru) based upon the inhabitants' local knowledge and available global scientific knowledge (AGROBIO-K_NOW)