Autor: Günter Köck

Vom 27. bis 28. Juni fand in Bad Radkersburg die Abschlusskonferenz des Interreg-Projekts „Transboundary Management Programme for the planned 5-country Biosphere Reserve Mura-Drava-Danube“ (COOP MDD) statt. Dabei trafen sich alle Projektpartner/innen und mehr als 100 Vertreter/innen anderer Institutionen, Organisationen und Projekte nicht nur zur abschließenden Projektpräsentation, sondern auch, um die Anerkennung des neuen österreichischen Biosphärenparks „Unteres Murtal“ durch die UNESCO zu feiern.

 

Der neue österreichische UNESCO Biosphärenpark bildet den letzten Baustein für den geplanten 5 Länder (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Österreich) übergreifenden Biosphärenpark „Mur-Drau-Donau“. Eine große Herausforderung für diesen grenzüberschreitenden Biosphärenpark ist, dass der Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Flusslandschaft koordiniert und harmonisiert erfolgen muss.

 

Das Projekt COOP MDD, bei dem das Österreichische MAB-Nationalkomitee als Associated Strategic Partner beteiligt war, hatte das Ziel, in Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus allen fünf Anrainerstaaten gemeinsame Management-Richtlinien für alle 5 Länder zu erarbeiten. Dieser Richtlinien-Katalog ist ein erster Schritt in Richtung eines harmonisierten Schutzgebietsmanagements und einer gemeinsamen Basis zu Flussmanagement, waldbewirtschaftung, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Tourismus, Raumplanung und Nachhaltigkeit. Bei etwaigen nationalen Anpassungen von Richtlinien, Gesetzen oder Managementplänen sowie der Entwicklung von Folgeprojekten wollen sich die beteiligten Institutionen an den gemeinsam erstellten Managementrichtlinien orientieren.  

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Workshop des International Coordination Board in Bad Radkersburg (Foto: Günter Köck)

 

Um die lokale Bevölkerung mit ins Boot zu holen, wird unter anderem ein Netzwerk aus „River Schools“ genannten Outdoor-Lernzentren entstehen. Der Fokus liegt auf Bewusstseinsbildung über die Naturschätze des Flussökosystems für Schulklassen, Touristen und lokale Interessensvertreter. Der Wert des „Amazonas Europas“ soll den Menschen vor Ort verdeutlicht und die Akzeptanz der Bevölkerung für den geplanten grenzüberschreitenden 5-Länder Biosphärenpark gestärkt werden.

 

Im Umfeld der COOP MDD-Konferenz wurde auch ein Workshop des International Coordination Board für den 5-Länder-Biosphärenpark durchgeführt, um die Arbeiten an der gemeinsamen Einreichung aller fünf Länder weiterzuführen (siehe Bild).

 

Abgeschlossen wurde die Konferenz mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen allen Projektpartnern und den zuständigen Verwaltungsbehörden aller fünf Länder. Die Vereinbarung ist ein Versprechen für eine erfolgreiche Fortsetzung der Arbeit und des Engagements im Mur-Drau-Donau-Raum. Ein weiterführendes Interreg-Projekt, an dem das MAB-Nationalkomitee als Associated Strategic Partner beteiligt sein wird, ist bereits in Planung.