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Autor: Günter Köck

Vom 23.- 28. Juli 2018 fand in Palembang auf der indonesischen Insel Sumatra das 30. Meeting des Internationalen Koordinierungsrates des UNESCO-MAB-Programms (MAB International Co-ordinating Council, MAB-ICC) statt. Wichtige Tagesordnungspunkte des aus 34 Ländern bestehende Lenkungsgremium des MAB-Programms, in dem Österreich in Person von Dr. Günter Köck vertreten war, waren u.a. die Implementierung des aktuellen Lima Action Plan 2016-2025, die Entscheidung über neue Biosphärenpark-Anträge sowie die Weiterführung und Umsetzung des seit dem Jahr 2013 laufenden Qualitätsverbesserungsprozess im Weltbiosphärenparknetzwerk.

Der MAB-ICC wurde von einer eintägigen internationalen Biosphärenpark-Konferenz zum Thema „Engaging Stakeholders Towards Community Empowerment” eingeleitet. Bei dieser Konferenz, an der mehr als 400 Personen aus über 50 Ländern teilgenommen haben, wurde vor allem über die Rolle der Stakeholder bezüglich der Nutzung von Ressourcen in Biosphärenparks im Lichte der Agenda 2030 und ihrer Sustainable Development Goals (SDGs) diskutiert. Im Rahmen der Konferenz wurde die sogenannte „Palembang Declaration“, die unter anderem auch ein klares Bekenntnis zur Reduktion der Umweltverschmutzung mit Plastik enthält, verabschiedet.

Österreich war am ICC von Beginn an stark präsent, da der vom MAB-Nationalkomitee finanzierte und von der Edition Lammerhuber produzierte "MAB Biannual Activity Report 2016-2017" gleich am ersten Tag verteilt wurde. Der Direktor des MAB-Sekretariats Miguel Clüsener-Godt hat den Report, der in Kürze auch online gestellt wird, in seinem Bericht vorgestellt und sich bei Österreich dezidiert für die Ko-Finanzierung und die tatkräftige Unterstützung bedankt.

Insgesamt wurden vom MAB-ICC 24 neue Biosphärenparks genehmigt. Dabei wurden erstmals auch Biosphärenparks in Moldawien und Mozambique ausgezeichnet.

Neu genehmigte Biosphärenparks:

  • Arly (Burkina Faso)
  • Huangshan-Berg (China)
  • Chocó Andino de Pichincha (Ecuador)
  • Khangchendzönga (Indien)
  • Berbak-Sembilang (Indonesien)
  • Betung Kerihun Danau Sentarum Kapuas Hulu (Indonesien)
  • Rinjani-Lombok (Indonesien)
  • Kopet Dag (Iran)
  • Monte Peglia (Italien)
  • Valle Camonica – Alto Sebino (Italien)
  • Scharyn (Kasachstan)
  • Zhongar (Kasachstan)
  • Tsimanampesotse – Nosy Ve Androka (Madagaskar)
  • Quirimbas (Mosambik)
  • Maasheggen (Niederlande)
  • Kumgang-Berg (Nordkorea)
  • Unterer Pruth (Republik Moldau)
  • Uralgebirge (Russland)
  • Mur (Slowenien)
  • Ponga (Spanien)
  • Marico (Südafrika)
  • Suncheon (Südkorea)
  • Gombe Masito Ugalla (Tansania)
  • Wadi Wurayah (Vereinigte Arabische Emirate)

Damit besteht das Weltbiosphärenparknetzwerk nunmehr aus 686 Biosphärenparks in 122 Ländern (darunter 20 grenzüberschreitende Biosphärenparks).

Eine für Österreich sehr bedeutsame und erfreuliche Entscheidung war die Genehmigung des slowenischen Biosphärenparks an der Mur. Damit existieren im Bereich des geplanten, aus fünf Ländern (Serbien, Kroatien, Ungarn Slowenien, Österreich) bestehenden grenzüberschreitenden Biosphärenparks im Mur-Drau-Donau-Korridor nunmehr bereits vier Biosphärenparks. Es fehlt damit nur mehr der Beitrag Österreichs zu diesem Großprojekt. Die Arbeiten an der österreichischen Einreichung haben aber kürzlich begonnen.